Statement

Manfred PrinzMeine Leidenschaft ist das Arbeiten vor der Natur. Sicherlich geprägt durch eine Ausbildung, die das Naturstudium als Quelle künstlerischen Schaffens angesehen hat. Aber auch durch alle Wandlungsprozesse hindurch ist mir diese Grundhaltung bedeutungsvoll geblieben. Das hautnahe visuelle, geistige und mit allen Sinnen vollzogene Erleben meiner Umwelt ist für mich der Anstoß jeglicher künstlerischen Tätigkeit. Die Unmittelbarkeit des Gestaltungsprozesses wird in Hinblick auf Intensität, Zügigkeit und Lebendigkeit geprägt. Meist muss die Arbeit dann aber auch wie aus einem Guss sitzen und verträgt keine großen Korrekturen mehr. Insofern ist das Aquarell für mich eine bevorzugte Gestaltungsform vor der Natur geworden.

Daneben existiert ein längerfristiges Arbeiten im Atelier, meist aber nach Naturskizzen. Mit dem Vorteil des mehr bedachten Abwägens und Korrigierens m. E. aber auch mit dem Nachteil der fehlenden Unmittelbarkeit des Erlebnisses.

Die Frage nach meiner Kunstauffassung könnte ich als Spanne zwischen Wirklichkeits-Interpretation und der Eigenwirkung der künstlerischen Mittel beantworten. Dafür beschäftige ich mich auch mit experimentellen Techniken und zufallsbedingten Gestaltungsprozessen. Aber meine Hochachtung vor der Erhabenheit der Natur bringt mich immer wieder auf den Boden einer expressiv realistischen Sicht.

Manfred Prinz, 2014